Als einer der wichtigsten Chemiestandorte in Bayern, der vor fast 100 Jahren zunächst als Faserwerk gegründet wurde, haben wir alle großen Entwicklungsstufen durchlaufen und mitgestaltet.
Chemie 4.0 bezeichnet die aktuellste Entwicklungsstufe der chemischen Industrie in Deutschland. Geprägt wurde der Begriff durch eine gemeinsame Studie des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) und der Beratungsgesellschaft Deloitte.
Ein solcher Vertreter der Chemie 4.0 ist auch die IPPM Technologies, die seit 2019 bei uns im Industrie Center Obernburg (ICO) ansässig ist. Das 2019 gegründete Unternehmen entwickelt Verfahren für chemische Reaktionen und Prozesse unter Nutzung der Mikrowellentechnik im kontinuierlichen Fluss. Geleitet wird IPPM Technologies von Dr. Gertraud Scholz und Dr. Hans Jürgen Scholz.
Mit der Mikrowellentechnologie lassen sich sekundenschnell erforderliche Temperaturen für Reaktionen erreichen und steuern. Durch kurze Verweilzeiten in der Reaktionszone werden Nebenreaktionen und Zersetzungen minimiert oder sogar vermieden. Dies führt zu hoher Energieeffizienz, hohen Ausbeuten mit hohen Produktreinheiten, Rohstoffeinsparung und Abfallreduzierung.
„Mit unserer Mikrowellentechnologie konnten wir bereits neuartige Produkte herstellen, die für breite Anwendungsbereiche, beispielsweise Pharmazie, Kosmetik, Pflanzenschutz und Kunststofftechnik genutzt werden können“, so Dr. Gertraud Scholz.
Ein weiteres Entwicklungsziel der IPPM Technologies ist, aus nachwachsenden Rohstoffen, beispielsweise Zuckerderivaten, biologisch vollständig abbaubare Kunststoffe zur Vermeidung von Mikroplastik herzustellen. Dazu betreibt das Unternehmen mit B4Plastics ein gemeinsames Projekt, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wird.
„Wir haben uns als IPPM Technologies für das ICO als Standort entschieden, da dort freie Laborkapazitäten zur Verfügung standen und kurzfristig Laborräume gemietet werden konnten. Wichtig für die Entscheidung war auch, dass im ICO alle Medien und Services vorhanden sind, die für den Betrieb eines Labors und auch eines Technikums erforderlich sind. Zudem ist der Standort verkehrsgünstig mit sehr guten Verkehrsanbindungen an das Rhein-Main-Gebiet“, erläutert Dr. Hans Jürgen Scholz.
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